Architektur –
Multimediagrafik

Detail ausgewählt – in Tusche gezeichnet –
eingescannt – koloriert –
auf allen Medien und in allen Größen druckbar.

12 Bilder aus allen Serien

Zu den Serien

ausgewählte Architekten
Diverse Architekten – Details
Gmünd
Hommage to Tadao Ando
Preisträger ASA
Pritzker Preisträger bis 2018
Villach

Das Projekt ARCHITEKTUR ABSTRAKT von Gerhart Weihs

Seit 2018 setzt sich Gerhart Weihs intensiv mit dem Thema Architektur auseinander.

Seine umfangreiche Themenwelt: Landschaften, Blumenstillleben, eine Serie zum Sonnengesang, der Totentanz und immer wieder auch Stadtansichten, Gassenprospekte und Häuserporträts verdichten sich nun in den Medien Malerei auf Canvas und original Tuschezeichnung digital koloriert zu einem ausschließlichen Interesse an dem Sujet Architektur.

Diese Affinität zur Technik, zum Gebauten, zur Geometrie liegt wohl auch in seiner Biografie begründet. Nachdem er eine Lehre als Holzflugzeugbauer und Möbeltischler absolviert, erlernte er in Salzburg in einer Zinngießerei die Gravur und in einer Möbeltischlerei diverse Schnitztechniken. Während seiner Arbeit bei Siemens in München studierte er an einer Privatschule Maschinenbau.

Anfangs waren seine Architekturvorlagen von Reisen angeregt und aus dem Internet, spezialisierten sich aber immer mehr auf Architektur, die ausgezeichnet wurde, wie etwa mit dem „Pritzker Preis“, oder dem von Jana Revedin ins Leben gerufenen „World Award for Substantinable Architecture“. Hierbei war nun nicht nur die reine Architektur von Interesse, sondern Gerhart Weihs beschäftigte sich mit der Person hinter der Architektur und versuchte, die Biografie der einzelnen Architekten genau studierend, das Besondere Wiedererkennungsmoment jeder Architektur hervorzuheben. Dabei unterläuft der ausgewählte Architekturausschnitt einer Umformung vom Skulpturalen in die Fläche des Bildes.

Eine Reduktion auf wenige Grundformen besteht schon in der Architektur selbst. Weihs treibt dies noch voran und nimmt der Architektur die Dreidimensionalität, verspannt sie als Gliederung in der Fläche, ohne der Komposition die Spannung zu nehmen. Die dadurch erzielte Spannung unterstreicht er mit subtilen, farblich im Pastellbereich befindlichen, gefühlvollen und feinnuancierten monochromen Farbwerten zu einer energetischen Komposition.

Die Vorgangsweise blieb bei diesem Sujet die gleiche wie bei allen Bildern Weihs. Als Vorlage dient eine Skizze, die er von der Farbigkeit ins Schwarz/Weiß transferiert, um in seiner Arbeit in der Farbgebung frei zu sein. Und die Farbigkeit spielt einen wesentlichen Moment in seinen Werken. Er experimentiert oft bei ein und demselben Motiv mit verschiedenen Farbwirkungen, beim fertigen Werk gibt es dann jedoch immer nur eine Version der Farbgebung, „die“ Version. Diese Vorgehensweise erinnert an die Farbpsychologischen Erkundungen eines Josef Albers, oder dem Ehepaar Sonia und Robert Delaunay. Gerhart Weihs beschäftigt sich in diesem Zusammenhang auch mit der Farbfeldmalerei, wobei seine Architekturarbeiten nie ins rein Malerische abgleiten, sondern immer dem Farb- und Formzusammenhang innerhalb der Architektur verpflichtet bleiben.

Das Resultat ist ein zunehmend abstrahiertes Bild, nur in der 2019 entstandenen Serie von Gmünd wird Gerhart Weihs wieder erzählerischer in der Wiedergabe ganzer Gassenansichten von Gmünd. Auch die Technik – Acryl auf Canvas – ist weniger plakativ in der Wirkung, als die digitale Kolorierung. Jedoch durch das Stehenlassen der Vorzeichnung und das Arbeiten mit reinen Farbfeldern wird ebenso ein grafischer Eindruck erzielt, der nur durch die Perspektive der Konstruktion Tiefe erhält.

Bei den neuesten Arbeiten nimmt der Architekturausschnitt zu, das Detail wird weiter herangezoomt und vergrößert. Nun ist die Architektur nur mehr eine „Ausrede“, um Flächeneinteilungen und Aufteilungen zu finden, die sonst nicht zu finden sind. Die Erkennbarkeit der Architektur ist nun nicht mehr relevant. Um diesen Prozess der Reduktion und Abstraktion noch auf die reale Architektur zurückführen zu können, weist der Titel der Arbeiten immer den Architekten und die als Vorlage und Anregung dienende Architektur aus.

Neu kommt nun auch eine starke Farbigkeit hinzu. Der Grad der Abstraktion ist durch eine Vergrößerung eines Details, verbunden mit einer expressiveren Farbgebung nun weiter vorangeschritten. So wie bei Piet Mondrian, oder bei der Kärntner Künstlerin Zorka L. Weiss geht Gerhart Weihs immer vom Gesehenen aus. Bei Mondrian und Weiss ist es zum Beispiel ein Baum, der auf seine Grundstruktur reduziert, eine Abstraktion erfährt, die keinen Rückschluss auf den Ausgangspunkt zulässt. Auch die Künstler der „Naturabstraktion“, wie Arnulf Rohsmann sie nennt, gehen immer vom Gesehenen aus: „wolfgang hollegha und peter krawagna begreifen den konkreten gegenstand als angebot der begegnung mit dem realen. sie soll die basis für die visuelle farb/form-transformation sein.“ (Arnulf Rohsmann: peter krawagner naturabstraktion in österreich, in: Kulturchannel Land Kärnten, 30.05.2017; https://www.kulturchannel.at/die-bruecke/ausgewaehlte-artikel/artikel/peter-krawagna-naturabstraktion-in-oesterreich/)

Ausgangspunkt auch hier eine von Hand gefertigte Tuschezeichnung im Format 30 x 30. In der Vergrößerung mittels Scan im Computer wird die Linie uneben, mit einem erheblichen Weißanteil in den Fehlstellen. Dies macht den Reiz dieser Arbeiten aus, die eben nicht digital erstellt, sondern von Hand gezeichnet sind.

Elisabeth Kleinwächter

The project architecture abstract by Gerhart Weihs

Since 2018, Gerhart Weihs has been intensively dealing with the topic of architecture. His extensive world of themes: landscapes, still lives for flowers, a series on singing of the sun, the dance of the dead and again and again also city views, street brochures and house portraits are now condensed in the media painting on canvas and multimedia graphics (original ink drawing digitally coloured) into an exclusive interest in the subject architecture.

This affinity for technology, for the building, for geometry is probably also rooted in his biography. After completing an apprenticeship as a timber plane builder and cabinetmaker, he learned the engraving in a tin foundry in Salzburg and various carving techniques in an art joinery. While working for Siemens in Munich, he studied mechanical engineering at a private school.

Initially, his architectural templates were inspired by travelling and the Internet, but increasingly specialized in architecture that was awarded, such as the „Pritzker Prize“, or the „World Award for Substantinable Architecture“ founded by Jana Revedin. Not only was pure architecture of interest, but Gerhart Weihs dealt with the person behind the architecture and tried to study the biography of the individual architects closely, highlighting the special moment of recognition of each architecture. The selected architectural section undergoes a transformation from the sculptural to the surface of the image.

A reduction to a few basic forms already exists in the architecture itself. Weihs pushes this forward and deprives architecture of three-dimensionality, bracing it as an outline in the surface without depleting the tension of the composition. He underlines the tension achieved with subtle, coloured, sensitive and finely nuanced monochrome colour values to create an energetic composition.

The procedure remained the same with this subject as with all pictures of Weihs. The template is a sketch, which he transfers from colour to black and white in order to be free in his work in colouring. And the colour plays a significant role in his works. He often experiments with different color effects on the same motif, but in the finished work there is only one version of the color scheme, „the“ version. This approach is reminiscent of the color psychological explorations of Josef Alber, or the couple Sonia and Robert Delaunay.In this context, Gerhart Weihs also deals with color field painting, whereby his architectural works never slip into the purely painterly, but always remain committed to the color and form context within the architecture.

The result is an increasingly abstract image, only in the series of Gmünd, which was created in 2019, Gerhart Weihs becomes more narrative in the reproduction of entire street views of Gmünd. The technique – acrylic on canvas – is also less striking in its effect than digital coloring. However, by leaving the preliminary drawing standing and working with pure color fields, a graphic impression is also achieved, which only gets depth through the perspective of the construction.

In the latest works, the architectural detail increases, the detail is zoomed in and enlarged. Now the architecture is only an „excuse“ to find area divisions and divisions that are otherwise not to be found. The recognizability of the architecture is no longer relevant. . In order to be able to trace this process of reduction and abstraction back to real architecture, the title of the works always shows the architect and the architecture that serves as a template and inspiration.

A strong colour is now also added. The degree of abstraction has now progressed further by increasing a detail, combined with a more expressive colour scheme. As with Piet Mondrian, or with the Carinthian artist Zorka L. Weiss, Gerhart Weihs always starts from what he has seen. In Mondrian and Weiss, for example, it is a tree that reduces to its basic structure, experiences an abstraction that does not allow any inference to be inferred from the starting point. Even the artists of the „natural abstraction“, as Arnulf Rohsmann calls it, always proceed from what is seen: „wolfgang hollegha and peter krawagna understand the concrete object as an offer of encounter with the real. It should be the basis for visual color/form transformation.“  (Arnulf Rohsmann: peter krawagna naturabstraction in Austria, in: Kulturchannel Land Carinthia, 30.05.2017; https://www.kulturchannel.at/die-bruecke/ausgewaehlte-artikel/artikel/peter-krawagna-naturabstraktion-in-oesterreich/)

Starting point also here a hand-made ink drawing in the format 30 x 30. In magnification by means of a scan in the computer, the line becomes uneven, with a significant white content in the flaws. This is what makes these works so appealing, which are not created digitally, but are drawn by hand.

Elisabeth Kleinwächter

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